„Wir sind so nicht gestrickt.“ - Frontman Sascha im Interview

CouncilTalk - Im Gespräch mit der CouncilGroup
Heute: Frontman Sascha (aus dem Jahr 2020)

Sascha ist Gitarrist und Co-Sänger der CouncilGroup. Ausserdem Gründungsmitglied von ImperialCouncil, Gründungsmitglied der CouncilGroup und gehört seit 2020 auch seinem Vorstand an.

Wir nutzten die Gelegenheit der langen Zwangspausen durch diese schreckliche Krankheit, um mit dem Frontman einige Dinge abseits der Bühne zu besprechen. 

Das Interview für CouncilGroupNews führte Ute Kabel.

 

CGN (CouncilGroupNews):
Hallo Sascha. Zunächst einmal vielen Dank dafür, dass Du Dir kurz die Zeit nimmst, für dieses kleine Interview. 

Sascha:
Na, die Zeit nehmen wir uns doch gerne.

CGN:
Das Jahr 2020 ist ja bisher ein vollkommen verrücktes Jahr. Ist es unfair, dass alle Veranstaltungen, wie zum Beispiel Euer beliebtes Rock-am-Bahnwerk, ausgefallen sind?

Sascha:
In der Tat ist es ein ziemlich verrücktes Jahr. Wir alle wurden mit Ereignissen konfrontiert, mit denen wir anfangs nicht so richtig umzugehen wussten.

Auch ich war anfangs sehr skeptisch, warum denn diese Krankheit im fernen Asien für mich hier in GE so gefährlich sein sollte. Aber innerhalb kürzester Zeit erahnte man schon, was für ein Ausmaß die ganze Sache annehmen könnte. Von daher denke ich, dass die ganzen Maßnahmen schon gerechtfertigt waren/sind und ich bin jetzt auch froh, dass sie so durchgeführt worden sind.

Also ist es nicht unfair, sondern in meinen Augen sinnvoll und auch nachvollziehbar. Auch wenn wir dadurch unsere Jahresplanung über den Haufen werfen mussten. Aber wer musste das nicht…

CGN:
Aber nervt das nicht? Anfangs durfte man gar nichts, jetzt ein bisschen. Aber das Bisschen ist kompliziert umzusetzen…

Sascha:
Dieser Lockdown und die anschließenden Lockerungen, mit zum Teil aber strengen Auflagen sind meiner Meinung nach einfach noch nicht zu beurteilen. Das wird man erst in ein paar Monaten oder gar Jahren feststellen können. Wie gesagt, im Moment denke ich, dass diese ganzen Maßnahmen gerechtfertigt sind, auch wenn es für uns heißt, dass wir unserem Hobby nicht mehr so nachgehen können, wie gewohnt.

CGN:
Nichts ist zur Zeit planbar und bei vielen Sachen werden einem Steine in den Weg gelegt. Wie kann man da überhaupt noch etwas machen?

Sascha:
Wir haben auf jeden Fall einen einmal zu spüren bekommen, wie wichtig für uns soziale Kontakte sind. Wir haben uns gerne mit Leuten getroffen, ob spontan oder geplant.

Bei Auftritten oder anderen Veranstaltungen mit anderen Menschen zusammenzukommen und sich auszutauschen war immer ein großes Bestreben unserer Band. Nur so konnten wir auch neue Ideen entwickeln. Als es den Lockdown gab, waren wir natürlich erheblich beschnitten in unserer freien, künstlerischen Gestaltung.

Aber wir konnten, was die CouncilGroup betrifft, auch von zuhause effektiv an uns arbeiten. Haben uns neu aufgestellt, haben zuhause Lieder aufgenommen, Projekte auf dem Weg gebracht, die nun nach und nach zu Geltung kommen. Also auch wenn wir nicht auftreten oder proben konnten, haben wir die Zeit trotzdem genutzt und uns Gedanken gemacht, wie wir in Zukunft weitermachen wollen und was für Projekte wir wieder in Angriff nehmen wollen.

CGN:
Aber Steine werden einem ja jetzt schon in den Weg gelegt, oder? 

Sascha:
Man kann es ja nicht „Steine in den Weg legen“ nennen. Es ist jetzt gerade vielleicht wie eine Baustelle auf einer sonst freien Strecke zu sehen. Manche stehen dann vor diesem Baustellenschild und denken sich „dann warte ich, bis die Baustelle fertig ist und gehe dann weiter“. Das ist ja in diesem Fall auch völlig ok. Und so sollte es ja auch sein. Wir sind uns aber jetzt einmal bewusst geworden, wie wichtig diese sozialen Kontakte und in diesem Zusammenhang auch unser Schaffen ist, dass wir nicht warten können, bis die Baustelle fertig ist.

Vor dem großen Corona-Baustellenschild mit dem Lockdown-Stopzeichen, sind wir natürlich auch stehen geblieben. Aber als man uns den Weg frei machte und uns freistellte, gemäß einer Verordnung den Weg fortzusetzen, da haben wir es gemacht.

Wir kommen zwar nicht in der Geschwindigkeit voran, wie wir es vielleicht gerne wollen. Wir müssen auch mal schlammige Umwege in Kauf nehmen. Manche Abschnitte dieser Baustelle können wir auch nur Jeder einzeln und dann auch noch mit kompletter Schutzausrüstung gehen. Aber wir kommen wieder Stück für Stück voran.

Und so machen wir es auch. Das was die Coronaschutzverordnung uns allen auferlegt, ist halt das Regelwerk und innerhalb dieser Regeln muss man sich entlang hangeln. Natürlich ist es für manche zu umständlich oder zu aufwendig, also wartet man, bis die ganze Sache mal vorüber ist.

Aber wie gesagt, wir sind so nicht gestrickt. Klar gab es welche unter uns, die eher bereit waren und andere, die sehr spät wieder dazukamen. Trotzdem hat jeder von zuhause aus seinen Teil dazu betragen können, dass die CouncilGroup nicht erstarrt, bis die Baustelle fertiggestellt ist. 

CGN:
Was spornt Euch an, diesen Aufwand zu betreiben?

Sascha:
Ich würde sagen, dass ist der Drang Dinge einfach auszuprobieren. Ideen, die man hat, umzusetzen und Träume zu verwirklichen. Wir können mit ImperialCouncil, 2Council, WIR und den CouncilKidz Projekten einfach unserer Kreativität frei Lauf lassen und so auch den Teil des  Alltags, der uns belastet oder extrem fordert, auf eine angenehme Art ausgleichen.

CGN:
Vielen Dank für die sehr interessanten Ausführungen!